RIO BRAVO, CHEVYDEVILS / 08.01.10 – Kiel, Schaubude

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Der Abschied nach dem Abschied nach dem Abschied für Kiels Rock’n’Roller von RIO BRAVO… Aber hey – wenn Abschied angeblich so scheiße ist, warum den süßen Schmerz dann nicht auf verschiedene Termine verteilen?

Wenn ich das richtig verstanden habe, was Sänger/Gitarrist/Rampensau galore Polo mir wenige zuvor in einer schwummrig beleuchteten Kaschemme erzählt hatte – wir wurden von Nacktsäufern abgelenkt -, dann stand hinter dem diesmaligen Abschied der Spanier Miguel. Der hatte seit je die Spanien-Gastspiele von RIO BRAVO organisiert und in diesem Jahr die Bandmitglieder zum Teil unabhängig voneinander auf eine Festivität in Spanien geladen, auf der sie dann natürlich zocken MUSSTEN. Und ebenso MUSSTE man sich heute bei Miguel revanchieren. Klar? Also aaaaab!

 

Etwas spät bin ich dran, aber ich bekomme noch vier Titel der Hamburger Rockabillys CHEVYDEVILS mit. Die huldigen Elvis, der heute seinen 75ten Geburtstag gehabt hätte. Anwesend sind daher auch diverse brockige Typen mit Tollen und flammenden Automotiven auffe Jacken sowie interessant gestylte Ladies. Dennoch brechen die Dämme noch nicht, während die Hamburger spielen. Ich kenn mich nun wirklich nicht so in dieser Richtung aus, aber schon die vier Stücke wirken auf mich etwas monoton. Aber einen Blick isses wert.

Ganz anders stellt sich natürlich die Situation bei RIO BRAVO dar! Die ausverkaufte Bude geht steil, ab er sowas von. Die Menge verschmilzt zu einem tanzenden Wesen mit viiielen Extremitäten, wer nicht tanzt, der wird getanzt. Irgendwie ist die Stimmung mit „Wilwarin in klein“ zu beschreiben. Finde ich zumindest, denn auf dem Wilwarin 2007 habe ich RIO BRAVO erstmals auf ihrem Abschiedskonzert gesehen und da waren definitiv viele Gesichter vertreten, die heute auch da sind. Die Namen aller vier Bravos werden skandiert, Diver segeln durch die Luft. Der Vierer kann ja gar nicht oft geprobt haben, zockt aber sausouverän und gnadenlos tight seinen dreckigen Rock’n’Roll. „Good Golly Miss Molly“, „Can’t Explain“, „My Generation“  - ach, was weiß ich, kenn viele Songs gar nicht oder nicht die akkuraten Titel, werden nacheinander rausgefeuert, ohne lange Pausen zu machen. Höchstens bei kurzen Ansagen a la „den nächsten Song hätte Elvis bestimmt auch gern gespielt,… wenn er nicht so fett gewesen wäre“ oder den Gastauftritt besagten Miguels an der Gitarre kann mal nach frischem Atem geschnappt werden. So wird man auch von einer fetten Kondenswolke begleitet, als man begeistert nach draußen in die Kälte taumelt.

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