BONECRUSHER-FEST mit u.a. THE BLACK DAHLIA MURDER, 3 INCHES OF BLOOD / 10.01.2010 – HH, Markthalle

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Als ich irgendwann den Flyer vom BONECRUSHER-Fest mit den Bandnamen

THE BLACK DAHLIA MURDER

3 INCHES OF BLOOD

NECROPHOBIC

OBSCURA

THE FACELESS

CARNIFEX

INGESTED

 

in die Finger bekam, war im selben Moment der Entschluss gefasst, sich dieses feine Gemetzel zu Gemüte zu führen. 

 

Der Abend verläuft nicht nur in musikalischer Hinsicht grandios. Mittendrin bekomme ich die Nachricht per SMS, dass morgen in Ostholstein schulfrei sei, ich somit feist auspennen können werde. Subjektiv natürlich ein Grund zur Freude, allerdings ist auch klar, dass viele Menschen unter den Wetterbedingungen leiden – unter diesem Blickwinkel wäre ich natürlich lieber arbeiten gegangen.

 

INGESTED haben ein schickes, aber kaum lesbares Logo, weshalb sie wohl häufiger mit INFESTED verwechselt werden… Selbst unser Krachexperte El Tofu, der heute von JEDER Band ALLE Platten kennt/hat, unterliegt diesem Irrtum. Davon abgesehen knattern die aber schon gut los. Vor allem Typen in so kurzen Sportbuxen freuen sich über die Aneinanderreihung von Breakdowns und vollführen amüsant anzusehende Bewegungen…

 

THE FACELESS gefallen mir aber deutlich besser, da hier musikalisch mehr geboten wird. Songs wie „Coldy Calculated Design“ oder „Planetary Duality“ kommen mächtig abgefahren und spacig, wobei aber nicht nur gefrickelt, sondern auch ordentlich geballert und gegrunzt wird. Durch die kurzen Spielzeiten der ersten vier Bands (ca. 20 Minuten), bleibt das Ganze auch angenehm kurzweilig.

 

Zu OBSCURA wird es jetzt auch voller – den frühen Beginn von kurz nach 18.00 Uhr haben natürlich nicht alle BesucherInnen wahrnehmen können. Die Bayern sind wie ihre Vorgänger progressiv orientiert, auch die Songtitel klingen nach Hirnknotenmucke („The Anticosmic Overload“, „Cosmogenesis). Bei den Gitarrenabfahrten muss man unwillkürlich an CYNIC denken, was für dieses Genre immerhin DIE Topreferenz ist. Leider zerholzt der Schlagzeuger die Snare, weswegen es die sympathische Band nur auf vier Songs schafft.

 

Mit CARNIFEX kommt für mich die größte Überraschung des Abends auf die Bühne. Songs wie „Lie To My Face“ oder „Hell Chose Me“ reißen einem die Haut vom Gesicht! Holy Schmoly, so eine geile Breitseite hatte ich nicht erwartet, die Band hatte ich fälschlicherweise eher in die Jogginghosen-Turn-Fraktion eingeordnet. Natürlich gibt es auch bei CARNIFEX Breakdowns, aber nicht so inflationär eingesetzt und insgesamt walzen und blasten die Songs herrlich brutal. Dazu geht die Band gut ab – vor allem der ganzkörpertätowierte, dürre Sänger hat eine kompromisslose, asoziale Ausstrahlung.

 

NECROPHOBIC schrauben das qualitative Level nun noch einen Tucken höher. Die beiden letzten Scheiben „Death To All“, „Hrimthursum“ und auch der Klassiker „The Nocturnal Silence“ laufen ständig bei mir, aber live konnte ich die Schweden noch nie sehen. Die Platten haben ja diese unfasslich finstere Atmosphäre, da kann man fast nur enttäuscht werden, wenn sich Bandmitglieder letztendlich auch nur als Menschen aus Fleisch und Blut erweisen… Aber schön in Leder und Nieten verpackt sind sie – wenn schon Metal, dann bitte richtig. Der Sänger Sidegård übertreibt es vielleicht ein wenig mit seinem theatralischen Gestus, aber ansonsten überzeugen NECROPHOBIC mit ihrer Mischung aus Death Metal, Blastbeats und unheilvollen Melodien, die rasant und flutschig gezockt wird.

 

3 INCHES OF BLOOD fallen im mehrfacher Hinsicht aus dem Rahmen: Nicht nur sind sie wohl die traditionellste Band, auch haben sie heute den mit Abstand besten Sound. Klingen die Gitarren bei eigentlich allen anderen Bands eher undifferenziert bis matschig, brillieren die beiden 3 INCHES OF BLOOD-Klampfen mit sägendem und glashartem Klang. Und dazu das geile Gekreisch des in Kutte gehüllten Sängers! Für mich die beste Band des Abends, zumal die Performance der Band eine optimale Kombination aus Spielfreude und Perfektion darstellt. Besser kann ein Gitarrenduo kaum harmonieren. Nur mehr Songs von der „Advance And Vanquish“ hätte ich mir gewünscht.

 

Bei THE BLACK DAHLIA MURDER wird sofort deutlich, dass sie zu recht am Schluss spielen, denn erst jetzt sind wirklich alle BesucherInnen in der Halle und vor der Bühne. Irgendwie vereinen die Amis neue und alte Schule. Eigentlich haben sie an sich Einflüsse, die nicht unbedingt neu sind, aber der Band ist es gelungen, diese originell zu verwursten. Und sie sind einfach gut live. Wenn Sänger Trevor mit den Armen rudernd über die Bühne flitzt, reißt das den Mob mit. Es werden ordentlich Energien freigesetzt – das Areal vor der Bühne ist von wirbelnden Körpern gefüllt. Sehr unterhaltsam also, sowohl das Geschehen vor als auch auf der Bühne!

Kommentare   

0 #2 Andy 2010-01-11 14:34
Stimmt ja gar noch das ich alle Platten von allen bands kenne! INGESTED hab ich nur mal kurz im Internet angécheckt und von der neuen 3IOB kenn ich nur 2 Songs und wusste ja nichtmal das der andere Sänger nicht mehr dabei war.
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0 #1 siggi sick 2010-01-11 14:34
nach dem wunschkonzert war die birne auch matschig-gute bands ,geile tour,kopf leer
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