KATATONIA, SWALLOW THE SUN, LONG DISTANCE CALLING – 03.03.10, Logo, Hamburg

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Während in Kiel FREI.WILD die prollig-betrunkenen Massen (ich begegne so ’ner feucht-fröhlichen Mannschaft am Bahnhof) unterhalten, ist in Hamburg die Band zu Gast, welcher ich mein persönliches “Album des Jahres” verdanke – KATATONIA!

 

Bin schon seit Wochen heiß auf die Show, und als ich erfahre, dass auch SWALLOW THE SUN und LONG DISTANCE CALLING zum Tourtross gehören, kennt meine Erwartungshaltung keine Grenzen! Aber das LOGO hat solche! Wie zu erwarten ist das Konzert ausverkauft. Freut mich für die Bands, ich aber befürchte zu pralle Enge und zu viele Köpfe vor meinem eigenen …

… was sich bei LONG DISTANCE CALLING bisweilen noch in Grenzen hält. Die instrumentalen Post-Rocker sind aufgrund einer persönlichen Einladung seitens KATATONIAs mit von der Party. Hab schon viel über die Band gehört bzw. gelesen und war schon immer erpicht darauf, mir deren Musik einzuverleiben – Stücke (fast) ohne Gesang in Überlänge. Yeah, so was gefällt mir! Und siehe da: am Ende der halben Stunde Spielzeit haben LDC einen neuen Fan mehr und zwei Doppel-Vinylscheiben weniger. Die Mucke klingt entspannt und der Sound ist warm. Dabei strotzen die Songs vor Dynamik und Tempiwechseln – aber alles ist fast schon unaufgeregt und sehr sympathisch. Die Musiker legen sich ordentlich ins Zeug und freuen sich über den positiven Zuspruch und man sieht ihnen die Freude auch an – da is’ nix routiniert oder runtergespielt.

 

Das is’ bei SWALLOW THE SUN schon etwas anders. Obwohl auch hier Dynamik groß geschrieben wird und die schleppenden und langsamen Songs durch diverse Breaks sozusagen schön verschachtelt werden, kommt nach gewisser Zeit Langeweile bei mir auf. Das wundert mich, denn eigentlich liebe ich getragene Sachen und auch „Hope“ (von 2007) dreht sich bei mir häufig, aber eine gewisse Gleichförmigkeit im Songaufbau und beim (Grunz-)Gesang lässt die Chose bald auflaufen. Da spielt es denn auch keine Rolle, ob die Stücke vom aktuellen Album „New Moon“ (in der Mehrzahl) oder von den vier anderen Platten stammen. Am Ende der 45 min bin ich nicht traurig, dass STS von der Bühne gehen …

 

… ich geh mir derweil ein Pils holen. Das hätt’ ich lieber nich’ machen sollen, denn jetzt rächt sich die gewachsene Popularität KATATONIAs : zurück nach etwas weiter vorne is’ nich’ … Das Logo ist „packed“ stellt auch Sänger Jonas Renske etwas später fest. Ok, bleib ich halt hinten und höre eben nur zu – grummel …

Bei „Forsaker“, dem ersten Song heute krieg ich gleich nen Schreck: Ich hör nix! Der Sound ist anfangs ziemlich schlecht. Zum Glück wird das nachher besser. ABER: immer noch nicht gut genug, denn – hinter mir (in der letzten Reihe wohlgemerkt!) stehen zwei Typen, die ALLE! Songs mitsingen. Wäre ja nicht weiter schlimm – aber die Typen klingen lauter an mein Ohr, als Jonas Renske selbst! Ganz ehrlich!? DAS pisst mich so richtig an! Ich will KATATONIA hören und nicht zwei Passanten! Bloß – wohin? Is’ ja alles voll …. Schöne Scheiße!

Ich ergebe mich in mein Schicksal und verfolge (erleben wäre zu viel gesagt) den Rest des Konzerts mit verkniffenem Gesicht. Was auffällt, ist die Tatsche, dass etliche Besucher die Schweden anscheinend erst seit den letzten zwei Scheiben kennen. Die sind bei den älteren Stücken doch wesentlich ruhiger. Obwohl, die älteste Scheibe, die von KATATONIA bedacht wird, ist die „Discouraged Ones“ von 1998. „Brave Murder Day“ wird mittlerweile völlig außen vor gelassen …

Die meisten Songs kommen denn auch vom aktuellen Album „Night Is The New Day“. Ich glaub, da werden gut 2/3 von gespielt. Schön! Dazu noch einige vom Vorgänger „The Great Cold Distance“ und von „Viva Emptiness“ ebenso (hier tun sich meine Hintermänner wieder sehr hervor…). Die „Hit“-Dichte ist schier unglaublich! Eigentlich hat kaum ein Song gefehlt, der nicht irgendwie in aller Munde ist. Soweit so gut. Der Nachteil: Gegen Ende des Set’s (wo’s an die älteren Songs geht) wird’s mir zu vorhersehbar. Alles, was die Leute fordern, („Evidence“, „Wealth“ oder das quasi unvermeidliche „Teargas“) wird auch gespielt. Ist ja bei anderen Bands generell nicht anders, die Schmankerl kommen zum Schluss – aber in diesem Fall hab ich ein komisches Gefühl bei der Sache. ZU durchschaubar, das Ganze.

Wobei, man kann das der Band nicht wirklich anlasten, denn kurz vor der Tour verließen zwei langjährige Mitglieder die Band und zwei Neue (bisher nur für die Tour) kamen hinzu. Da ist man natürlich auch eingeschränkt.

Hätte mir generell und von vornherein gewünscht, die Band hätte in der Markthalle (ö.ä.) gespielt. So war’n die Umstände eher bescheiden und das Konzerterlebnis für mich durchwachsen.

 

Torsten

Kommentare   

0 #4 toffi 2010-03-08 21:40
na du kennst dich ja aus...
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0 #3 Andy 2010-03-08 21:40
na wenn schon dann hungrige Wölfe
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0 #2 bockfred 2010-03-08 21:40
oh ja frei.wild am besten im vorprogramm von KC.
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0 #1 Andy 2010-03-08 21:40
na wärst du doch zu frei.wild gegangen...
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