Richtigstellung zum „offenen Brief“ von marlenehatesgermany an die KIT und Hansa48

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In einem Schreiben der Kieler Gruppe marlenehatesgermany (mhg) vom 13. Mai 2010 wurden wir aufgefordert einen Vortrag der Tierrechts-Aktion-Nord (TAN) im Rahmen der von uns organisierten „Tierbefreiungstage” in der Hansastraße am kommenden Wochenende (22./23.Mai) zurückzuziehen und uns zu den Vorwürfen gegen die TAN zu äußern. Die selbe Forderung wurde auch an das Hansa48-Kollektiv gestellt. Gegen die TAN wurden in den vergangenen Jahren mehrfach Vorwürfe unterschiedlicher Art erhoben mit denen auch wir uns im Vorfeld der „Tierbefreiungstage“ intensiv auseinandergesetzt haben. Nicht trotz sondern wegen dieser Auseinandersetzung sehen wir keinen Grund die TAN auszuladen, geschweige denn (wie von Antideutschen in HH gefordert) sie aus der Linken zu isolieren. Vielmehr bedarf es aus unserer Sicht einer Differenzierung und Richtigstellung der den Vorwürfen vorausliegenden Ereignisse, zu der wir allerdings nur bedingt beitragen können, da wir in diese nicht direkt involviert waren oder sind.

 

Intensive Gespräche und Briefwechsel mit AktivistInnen der TAN sowie eine Auseinandersetzung mit Einzelpersonen verschiedener Spektren der Hamburger Linken, zeigen uns jedoch ein deutlich abweichendes Bild auf die Vorwürfe, als sie von mhg formuliert wurden.


Da sich die TAN aus verschiedenen Gründen dazu entschieden hat, sich in der Vergewaltigungsdebatte in Hamburg zwischen 2007 und 2008 nicht öffentlich zu positionieren, sehen wir uns nicht befähigt die einzelnen Zusammenhänge und Hintegründe der Gruppe nun in einem offenen Brief weiterzugeben.

Nichtsdestotrotz stehen die Darstellungen von mhg im krassen Widerpsruch zu den uns geschilderten Ereignissen und verdrehen so konkrete Fakten, wie bspw. die Tatsache, dass die von mhg angesprochene Rede 2007 in der Roten Flora, weder von einer Person aus der TAN gehalten wurde, noch in irgendeiner Weise von dieser (oder anderen Gruppen / Einzelpersonen) geschützt wurde. Wir selbst hatten zu dem Zeitpunkt als Teile eines anderen Zusammenhangs Einblicke in die Orga-Struktur der besagten Veranstaltung und können dies belegen.

Aus dem lediglichen `Nicht-Positionieren´ in einer Debatte solchen Ausmaßes wie der Hamburger, an Hand derer offensichtlich auch politische Graben- und Machtkämpfe ausgetragen wurden, ist aus unserer Sicht nicht der Vorwurf des Täterschutzes zu konstruieren, wie es mhg in ihrem Brief schreiben. Bei weitem ist die TAN dabei nicht die einzige politische Gruppe in Hamburg, die sich an der Debatte nicht beteilligte, wird aber dafür umso stärker attackiert. So kam es im Zuge dessen ebenfalls zu Einschüchterungen, Bedrohungen und sexistischen Beleidigungen (u.a. anonymen nächtlichen Anrufen) gegen einzelne TAN-Aktivistinnen. Dies trug zusätzlich dazu bei, dass die TAN jegliches Interesse an Kooperation und öffentlicher Stellungnahme verlor.

Über das Geschriebene hinaus können und werden wir die Rolle der TAN nicht in Details in einem öffentlichen Brief weiter vermitteln. Mehrfach hat die Gruppe jedoch betont, für seriöse Rückfragen in direkten und persönlichen Gesprächen offen zu sein. Denjenigen denen es mit einer unvoreingenommenen Auseinandersetzung ernst ist, sei dieser Weg von uns ans Herz gelegt.


Who hates what?!


Das mhg nun genau eine Woche (es wurde bereits seit Monaten mobilisiert) vor den “Tierbefreiungstagen” einen mehr als schlecht recherchierten Brief in derart größenwahnsinniger Manier verbreitet (den Großteil linker Mailverteiler in S-H damit eindeckt, inkl. eine Mail von der Adresse der autonomen Antifa Koordination Kiel verschickt - die diese aber wieder zurückrief - sowie ihr Schreiben flächendeckend öffentlich auslegt) und damit auch beim Veranstaltungsort Hansa48 für großen Aufruhr sorgt, empfinden wir, noch gelinde ausgedrückt, als Sabotage unseres Projektes - was uns allerdings weder verwundert noch bestürzt. Ernstzunehmender ist dabei dass es sich hierbei mal wieder um eine Instrumentalisierung einer Vergewaltigungsdebatte zur Stärkung der eigenen Position handelt, geht es der Gruppe mhg doch mindestens genauso um die Kritik am Vortrag “Well Adjusted People” der TAN, sowie um die angebliche Rolle der TAN im Konflikt um die Verhinderung des Lanzmann Films "Warum Israel?" letzten Winter im hamburger B-Movie.


Nicht zuletzt ist die TAN neben ihrer Tierbefreiungsarbeit schließlich auch dafür bekannt, bellizistischen und neokonservativen Positionen innerhalb der deutschen Linken vehement entgegenzutreten sowie in direkter Zusammenarbeit mit der israelischen Linken zu stehen.

In Bezug auf die Vorfälle um den Lanzmann Film stützt sich mhg dabei ebenfalls auf eine mehr als fragwürdige Sachlage, welche zumindest komplexer darzustellen wäre als in ihrem Brief geschehen.




So entwickelte sich die körperliche Auseinandersetzung nach Darstellung anderer Beteilligter erst aus der Provokation seitens der VeranstalterInnen heraus, als beispielsweise ein siebzigjähriger Migrant willkürlich als „Judenmörder“ beschimpft und bespuckt wurde, was dieser dann mit einer Backpfeife beantwortete. Ganz zu schweigen von der Ausgangslage als solcher, dass eine offensiv antideutsche Gruppe (Kritikmaximierung) in einem durch migrantische und internationalistische Linke geprägten Raum eine pro-israelische Veranstaltung durchzuführen versuchte.

Dass „Judenschweine“ oder „Schwuchtel“ gerufen wurde, ist dabei nach wie vor eine Behauptung der Antideutschen. Fest steht eine solche Aussage aus objektiver Perspektive in keinem Fall.

Darüber hinaus hat es nach unseren Informationen ebenfalls die von mhg in ihrem Brief erwähnte "Morddrohung" nie gegeben. Offensichtlich wurden und werden besonders in Hamburg, beinahe willkürlich und je nach Sachlage, beliebige Personen zur TAN gezählt, die es de facto jedoch weder sind noch waren.


Zum Abschluss sei gesagt, dass es uns durchaus überrascht das mhg sich im Fall der Hamburger Debatte auf der einen Seite so sehr um Anerkennung und Durchsetzung von Definitionsmacht bemüht, während es der Gruppe auf der anderen Seite wiederrum kein Dorn im Auge zu sein scheint, gemeinsam mit Gruppen und Einzelpersonen Bündnisse einzugehen, welche sich öffentlich gegen Definitionsmacht ausgesprochen haben (wie bspw. an der Beteilligung und Unterstützung von mhg an der Demo "Antisemitische Schläger unmöglich machen - auch linke!" deutlich wird, an der sich u.a. auch die Gruppe „Les Madelleines“1 beteilligte).


Für uns stellt Definitionsmacht ganz klar eine notwendige Grundlage im Kontrast zur bürgerlichen Rechtsprechung dar. Wir betonen aber nochmals ausdrücklich, dass wir in der Einladung der TAN auf die „Tierbefreiungstage” keinen Widerspruch sehen.


Wir bedauern zutiefst die Entscheidung des Hansa48-Kollektives die TAN auszuladen und haben uns in der Konsequenz nun dazu entschieden die „Tierbefreiungstage” abzusagen, da es für uns keine Option ist, eine Veranstaltung über Perspektiven von Tierrechts- & Tierbefreiungsarbeit von Gruppen diktieren zu lassen, die eben diese bewusst diskreditieren wollen.

Ein auf Lügen und Fehlinformationen basierender Brief, der nicht ansatzweise darauf ausgelegt ist in eine ehrliche, inhaltliche Auseinadersetzung mit uns zu treten, sondern politischen Druck von außen aufzubauen versucht, stellt für uns keine Grundlage für einen Dialog mit mhg da. Daher ist dieser Brief als Richtigstellung gegenüber Dritten zu verstehen, nicht als Rechtfertigung gegenüber der Gruppe selbst.

Für uns ist die Absage der „Tierbefreiungstage” ein notwendiges Zeichen der Solidarität mit der TAN, welche ebenfalls von einem Großteil der weiteren ReferentInnen mitgetragen wird, die im Zuge des “offenen Briefs” von mhg bereits angekündigt hatten, ihren Vortrag für den Fall der Ausladung der TAN, ebenfalls zurückzuziehen.

In einem anderen Rahmen und zu einem anderem Zeitpunkt werden wir die „Tierbefreiungstage” in Kiel nachholen.


Think for yourself,


Kieler Initiative für Tierbefreiung {KIT} - 18. Mai 2010

(Kontakt → Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) // antispekiel.blogsport.de)



Kommentare   

0 #39 Heavy 2010-05-18 16:18
@ Joyoy: Meinen letzten 'Beitrag' bitte streichen! Weiß nicht mehr, was ich damit meinte, noch daß ich das überhaupt geschrieben hab. Bin da eigentlich auch gelassener, man sollte wohl nicht strunzbreit irgendwelche Stammtischkommentare von sich geben... Matrix IV wär cool, vielleicht kapier ich dann ja endlich die ersten 3!! Kirk Ende
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0 #38 Horst Spider 2010-05-18 16:18
mein bild 'der' antideutschen basiert auf persönlichen erfahrungen. mag sein, dass es da facetten gibt, die ich zu unrecht ausblende, aber dieses verhalten hab ich in der linken szene so gelernt :-).
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0 #37 Andy 2010-05-18 16:18
kannst mir gerne zeigen wo ich dir sage das du deine Meinung dazu nicht sagen darfst.
Die Gesamte Antideutsche bewegung alsrechte gruppierung zu bezeichnen ist wohl nicht ganz richtig. Obwohl ich dieser Bewegung auch äusserst skeptisch gegenüberstehe.
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0 #36 Horst Spider 2010-05-18 16:18
ich mach mir da durchaus gedanken drüber. und ich hab auch alles gelesen, was ich dazu finden konnte. es bestätigt leider mein bild von einer linken szene im desolaten zustand, um nicht zu sagen im galoppierenden niedergang. wenn heute schon rechte gruppierungen, für die ich z.B. 'die' antideutschen halte, in der linken szene die richtung vorgeben dürfen, ist das schon ein sehr trauriger zustand. gerade deswegen verspüre ich den drang, da NICHT ERNSTHAFTE kommentare drüber zu schreiben. weil's weh tut. im kopf. und überall. ich mach nur meinem schmerz luft. auf meine art. die musst du auch nicht gutheißen. aber wenn jeder hier das recht hat, seine meinung kundzutun, so ist dies doch wohl auch mir gestattet. auch in blödsinn verpackt. und wenn ich darüber lustige limericks schreiben wollte, wär das auch in ordnung.
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0 #35 Andy 2010-05-18 16:18
nee nicht wirklich aber ich fänds cool wenn du dir entweder gedanken darum machst was du dazu schreibst und wenn du keine Lust dazu hast was du ja grade geschrieben hast dann lass es doch einfach gut sein ist ja nicht so das dich jemand zwingt etwas zu schreiben.
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0 #34 Horst Spider 2010-05-18 16:18
spaß? geht so. hast du SPAß daran dich mit so einem kleinkrieg ERNSTHAFT auseinanderzusetzen? ich nicht (mehr).
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0 #33 Andy 2010-05-18 16:18
Eigentlich wollte ich hierzu ja eigentlich nichts sagen weil ich mich eigentlich nicht in der Lage fühle mich schriftlich gut/klar genug auszudrücken. Aber da die Sache ja noch lange nicht beendet scheint hab ich doch das Bedürfnis was dazu zu schreiben. (schon allein durch Moes Kommentar hab ich keine Angst mehr etwas unqualifiziertes sagen zu können) Erstmal möchte ich sagen das ich die Definitionsmacht für EXTREM wichtig halte und nur weil man die Definitionsmacht missbrauchen kann ist es kein Argument gegen sie. Außerdem beraubt sich Mensch wenn er die Definitionsmacht missbraucht um ein wichtiges recht, da er/sie es ja selbst nicht achtet. Darüber hinaus finde ich die Kritik von marlenehatesgermany an der TAN berechtigt und auch wichtig, die Art und weise wie die Kritik an die KIT herangetragen worden ist (per Mail, so kurz vor beginn der Veranstaltung) finde ich total daneben. Da anscheinend sofort geurteilt worden ist und nicht mit der KIT vorher vernünftig darüber gesprochen wurde. Darüber hinaus ist der Vorfall während der Tierrechts Soli Show in der Flora nicht so gewesen wie von marlenehatesgermany geschildert. Zu der Sache beim Film „Warum Israel“ kann ich nichts sagen da ich niemanden kenne der dabei war und im Internet schreiben beide Seiten das die andere Seite böse ist. Generell hab ich das Gefühl das alle involvierten Gruppen versuchen Persönliche Geschichten über ihre Gruppe zu lösen was wohl eher das falsche mittel ist. Die von Albino und anderen herbei fantasierte Hexenjagd auf Tierrechtsaktivisten halte ich für bescheuert. Viele Leute verstehen nicht was daran schlimm sein soll Tiere zu benutzen weil sie sich nie von den von Geburt anerzogenen verwertungs- Gedanken lösen können und nehmen das als Begründung Blödsinn daher zureden. Aber im allgemeinen ist Animal Liberation doch ein Thema über das viel und Positiv geredet wird. Gerede a la DIE Antideutschen haben doch eh was gegen UNS führt meiner Meinung auch nur dazu Grenzen zu ziehen wo keine sind (sein sollten).

@ Horst: Hauptsache da hast an dem was du schreibst spaß…
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0 #32 Horst Spider 2010-05-18 16:18
und wenn du nicht an den richtigen stellen beifall klatscht, dann fliegst du auch raus.
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0 #31 Horst Spider 2010-05-18 16:18
und hier ist verdammt viel 'falsch', da blickt eigentlich niemand mehr durch.
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0 #30 Horst Spider 2010-05-18 16:18
pass bloß auf, wenn du hier was falsches sagst, fliegst du sofort raus. und kriegst hausverbot in allen filialen.
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