SOULS FOR SALE, NOVEMBER 13TH / 19.02.11 - Hamburg, Rote Flora

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Nachdem der Freitag in der Flora sich musikalisch und auch sonst eher mau gestaltete (mit übervollem Publikum überfüllte Soliparty fürs MediBüro, kümmert sich um ärztliche Versorgung illegalisierter Menschen), wagen wir Samstag direkt den zweiten Anlauf, kann nur besser werden!

Aufgrund gemütlicher Stimmung bei diversen Bieren in Wilhelmsburg, sozusagen dem Neumünster Hamburgs, kommen wir erst sehr spät in der Flora an und so werkeln beim Bezahlen bereits SOULS FOR SALE im Hintergrund, was sich aber als nicht allzu dramatisch heraus stellen soll. Der Seelenverkäufer aus Bielefeld, auf dem Flyer als Metal/HC angekündigt, schaukelt nämlich recht unspektakulär durch eher seichte Gewässer. Zwar drückt sich der mit Schlips geschmückte Sänger für einige Passagen direkt zwei Mikros vor die Nase, mehr Druck bringt das aber nu nicht wirklich.. Hinzu kommen Ansagen a la: die andere Band ist so toll, kauft unbedingt das Vinyl und geht bitte alle zur Wahl, weil das ist superwichtig. Die Kollegen schnallen es noch und versuchen ihren Frontmann zur Räson zu bringen aber vergebens. Die bunten Propfen, die es für lau an der Kasse gab, finden vielerohrs dankbaren Einsatz, die Band ergibt sich ihrem Schicksal, setzt sich mit einem komplett lahmen "Ich sauf allein!" von HAMMERHEAD selbst den Gnadenstoß und trollt sich von dannen.

NOVEMBER 13TH latschen dagegen recht unscheinbar und wortkarg auf die Bühne, checken eine Weile ihren Sound... und kloppen dem Publikum ein Brett von Crust ins Gesicht. Absolut kein Vergleich, hier stimmt plötzlich so gut wie alles. Der Sound hat zu Dritt ordentlich Saft, ist dabei aber auch ohne was in den Ohren gut erträglich und der verzweifelte Schrei-Und-Röhr-Gedang harmonisiert perfekt mit dem instrumentalen Geschredder. Besonders positiv fallen mir aber die geilen immer wieder eingestreuten ruhigeren Gitarrenparts auf, die eher son büschn nach metalcore klingen und das ansonsten mit Vollgas nach vorn rumpelnde Geschehen angenehm auflockern.
Auch der Großteil des Publikums nimmts mit Begeisterung auf, selbst ein paar verirrte Yuppies versuchen sich in Ausdruckstanz und verwegenem Pommesgabelschwenken, einzig und allein zwei ältere Asel scheint die Darbietung so dermaßen anzuöden, dass sie spontan auf der Bühne ihr Nachtlager aufschlagen. Die Band nimmts mit Humor ("Der Sound ist schon echt fetter geworden seit wir zu fünft sind!"), ein paar Menschen von der Orga starten dennoch einen Räumungsversuch, scheitern aber kläglich, die beiden sind einfach zwei zu zähe Mistkerle. Einer der beiden benutzt gar noch ne Monitorbox als Kopfkissen und verpennt lang ausgestreckt friedlich wie ein Baby die Zugabe.

 

Kommentare   

0 #3 toffi 2011-02-22 10:40
zitiere Lucas Sodium:
Haha, als wir in der Flora gespielt haben, hat sich auch eine alte Assel immer auf die Bühne gelegt, scheint da wohl normal zu sein.


vielleicht ist das der eigentliche grund für die vielen konzerte ohne bühne... :lol:
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0 #2 Leo 2011-02-22 09:11
Ich fand, den Schrei-und-Röhr-Gesang hätten die gut einfach weglassen können, im Gegensatz zum Instrumentalen konnt ich damit nicht so viel anfangen. ;) Wurde aber ja ohnehin eher spärlich eingesetzt. Insgesamt auf jeden Fall beeindruckend, da hat sich die Übermüdung am Sonntag gelohnt!
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0 #1 Lucas Sodium 2011-02-22 08:39
Haha, als wir in der Flora gespielt haben, hat sich auch eine alte Assel immer auf die Bühne gelegt, scheint da wohl normal zu sein. War aber auch irgendwie geil :-)
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