GRIME, LEECHFEAST, UPPER CRUST / 28.10.11 – Hamburg, Fährstraße

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Eigentlich stand die Abendplanung für den Freitag bereits fest: ABGELEHNT und FAHNENFLUCHT in der Schaubude. Was kann es Schöneres geben als eine Deutschpunknacht? Die Antwort lieferte Destructioncrew-Jens: DREI Bands mit Doom/Downtempo/Dark Crust/Hardcore-Punk aus Slowenien, Italien & Hamburg in einem Hamburger Hausprojekt namens Fährstraße. Da stellten sich meine Doom-Antennen doch mal glatt SOFORT auf Empfang. Schnell wurde Doktor Sick von der Wertigkeit dieser desaströsen Doomung überzeugt und so ging es in der sickschen Höllenschleuder gen Hamburch.

LEECHFEAST

Bilder von Herrn Siggi Sick

 

 

Die Fährstraße findeste in Wilhelmsburg. Schön im Keller stößt du auf eine Oase inmitten der abgefuckten Betonstadt. Ein richtiges Punkerkellerloch, in dem das Bier und der Doom in Strömen fließen. Nee, echt – so richtig zum Wohlfühlen da mit mehreren Räumen, Zockraum (natürlich wird auf dem Boden gespielt), Kneipe mit saulauter Mucke, dazu noch ein Raum zum Abschimmeln – wirklich perfekt und man traf auch gleich diverse Hackfressen des Hamburger Untergrundes. Endlich mal nette Menschen…

Es ging auch gleich los. Die Hamburger UPPER CRUST servierten ein angenehm räudiges HC/Punk-Brett. Das gesamte Ambiente in dem Raum gefiel mir auf Anhieb. Schön vollgestopft mir Krusten und Punkern, links ein Stack aus Waschmaschinen (!), auch ein erstaunlich guter (und lauter) Klang. Man mörtelte sich schwitzend durch einen Haufen eigene Songs, die sehr gut ins Ohr gingen, sowie diverse Coverversionen. SS DECONTROLs „Boiling Point“ blieb mir positiv im Gedächtnis, aber auch die krustige Version von „Iron Fist“ (na logisch von MOTÖRHEAD) zündete. Sympathische Vögel.  

 UPPER CRUST

Kurzer Plausch mit dem charmanten Tresenteam und schon ging es ins Reich der Träume. Jedenfalls doomten mich die Slowenen LEACHFEAST fast aus dieser Realität mit ihrer heftigen Mucke. Bis auf den Sänger drehte sich die ganze Band zum Schlagzeuger und schien in rhythmischen Bewegungen ganz in ihrer Musik aufzugehen. Der Gesang war das absolut fertige Endzeitkreischen. Der letzte Aufschrei der sterbenden Menschheit. Auch die Musik: Totale Finsternis. Wenn Bilder vor dem geistigen Auge entstanden, dann nur von einer atomaren Wüste ohne Menschen. Aber gut so: „I can only imagine a better world – build on the ashes of this one”… Sehr gut und ein dringender Tipp für Doomheads bzw. Freund_innen des Dark Crust.

LEECH FEAST

http://leechfeast.blogspot.com/

Das gilt auch für die Italiener GRIME, die im Grunde in eine ähnliche Kerbe schlugen. Der Gesang war vielleicht noch abartiger, durch fiese Effekte klang das Fauchen noch unmenschlicher. Auch hier ein Drummer, der unfasslich schwere Beats zockte und jede Zelle eines jeden anwesenden Körpers in doomhafte Schwingungen versetzte. Wieder eine neue Extremband entdeckt! Der Schlagzeuger steckte mir später noch eine CD zu, deren Songtitel bereits einiges aussagen – oder erwartet ihr bei „Born Sick“, „Wife-Beater“ oder „Charon“ philanthropische Themen?

GRIME

http://www.myspace.com/666grime

Es fiel uns wirklich schwer, den Ort des Geschehens irgendwann zu verlassen. Denn die sich entwickelnde Feierlichkeit schien von der Sorte zu sein, die bis Sonntagmittag dauert. Aber klar ist: Da will ich wieder hin!

UPPER CRUST

Kommentare   

0 #4 Philipp 2012-09-11 19:41
Great to hear! I'll try to be there.
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+1 #3 Paolo 2012-09-11 19:13
hi Philipp!hows with you? long time passed! Grime will play again in Hamburg soon! the25th oct. at Astra Bier, Hamburg, with SwampCorpse
hope to see you there! cheers! ;-)
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0 #2 Philipp 2011-10-31 16:18
Aber Hallo!
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+1 #1 marius 2011-10-31 14:02
ach shit, da is der gute herr wolter mal in der nachbarschaft und ich bin nicht da. aber die fährstr is immer ne reise wert.
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