MINDBENDER, KINGDOM INSANE und AS GIANTS FAIL / 22.11.2013 - Kiel, Rathausbunker
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- Kategorie: Berichte aus dem Pit
- Veröffentlicht: Sonntag, 01. Dezember 2013 20:25
- Geschrieben von Dirk Sackers und May Chi
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Am Freitag hatte ich mir wieder die Pünktlichkeit aufgestempelt. Obwohl Bunkergigs traditionell immer ne Stunde nach Einlass beginnen, wollte ich es nicht riskieren, die erste Band nur halb oder im schlechtesten Falle, gar nicht zu sehen. Die im Programm vorgesehenen aber im Titel nicht erwähnten 'Choke the palm tree' mussten ihren Gig canceln. Einer ihrer Mitglieder musste wohl als Pilot irgendwo in der Weltgeschichte umherfliegen und konnte nicht wie gewohnt, auf der Bühne die Sau raus lassen. Nun...bei einem Lineup von 4 Bands liess sich das so grade noch verkraften.
Als erstes gaben Kingdom Insane ihr Stelldichein. Die hatte ich zuletzt auf dem Fehmarn Festival gesehen. Doch der Konsum von Alk, der Wind und der Schnöddersound der PA taten ihr Werk und liessen mich diesen Gig ziemlich schnell vergessen. Heute sollte alles anders werden. Ziemlich progressiver Metalrock. Singen kann der Herr. Nur zu laut. Irgendjemand hat es da n bischen zu gut gemeint. Es hapert nicht unbedingt doch merkt man, dass die Herren erst ab Song 3 so richtig warm werden. Jetzt passt auch der Gesang. Mich freuts. Sound passt, Stimme passt. Der Bunker ist schon seit Beginn der Veranstaltung gut besucht. 'KINGDOM INSANE' sind warm und könnten eigentlich aufgrund der fehlenden 'Palmenwedler- oder Würger' n Stück dranhängen. 'KINGDOM INSANE' machen nicht irgendeinen Progressivwischi-waschi sondern klingen ehrlich und harmonisch. Sound ist gut aber dürfte 'wenns nach mir ginge' n büschn kräftiger sein. Ich meine jetzt nicht Granate. Aber sauber klingen Sie schon mal. Alles hat aber ein Ende. Also in das Pausensofa gequetscht und musikalische Aftershow-Statements an die Mukker verteilt!
'AS GIANTS FAIL' war an der Reihe. Ich habe mir online ein ungefähres Bild machen können. Space-iger Prog-Metal ohne Gesang. Meine Fresse haben die ein Soundbrett. FETT! Träumerische Gitarrenparts- und Solis gepaart mit fetten Riffing. Das alles nicht zu schnell. Rico (drums) ist tight ohne Ende. Meine Fresse sind die gut. Anathema, Opeth und mir egal ob es eure Einflüsse sind aber ich werde an 'Rotting Christ' zu dead poem-Zeiten erinnert. Hier passt alles ganz genau und die Lightshow wird auch immer geiler. 'AS GIANTS FAIL' bringen hier ihre ganz eigene Atmosphäre und schaffen es, diese gute Stimmung auf die Musik und ihre Zuhörer zu übertragen. Wirklich gelungen!
Hin und wieder fallen mir geile Gesangsparts dazu ein. Hm....aber Sie kommen ohne Sänger klar und meistern es ohne öde zu klingen. Richtig geil. Ich freu mich schon auf eure Platte, Leute!
'MINDBENDER' sind alle schon etwas älter. Gesehen oder gehört hab ich im Vorfeld gar nix. Naja...etwas älter als ich. hihi...und kommen mit Heavy Stonerrock ran. Die doch noch dagebliebenen Rocker bekommen Stonerrock im Sinne von Kyuss, Orange Goblin u.A. um die Ohren. Kräftig und nicht zu verträumt bzw zugekifft. Ich würde es Stoner-Rock n Roll nennen. Sehr tanzbar das Ganze und so bleibt mir nix Anderes übrig, als den Jungs Tribut zu zollen, vor die Bühne zu gehen und im Rhytmus der Songs, die Pommesgabel in die Höhe zu reissen. Die gehn gut ab. Hm...irgendwie komisch, dass eine solch fette Band quasi um die Ecke wohnt (Rendsburg) und ich Sie nicht kenne. Egal. Mindbender nutzen auch die Gelegenheit der gecancelten 'CHOKE THE PALM TREE' und legen ganz gut Krachersongs drauf. Glaub das war logger ne 1 1/2-stündige Nummer. Und der Sänger ist ne geile Sau. Jedenfalls flüstert mir das ne Perle ins Ohr. Joa...kann sein. Geil im Sinne von Musik-ja. Der Herr hat aber wirklich ne sehr geile Stimme. Teilweise rau aber kommt doch in Höhenlagen, wo Andere einfach passen müssen. Ohne aufgesetzt zu klingen, erinnert er mich wirklich an John Garcia. Ob er das nu will oder nicht, interessiert nicht wirklich sondern nur, dass es geil ist! AMTLICH!!!
Kollegin Mai Chi:
Nach einem äußerst amüsantem Restaurantbesuch, zu dem meine Vermieter das ganze Haus mit zehn Mietparteien einluden, machte ich mich schon etwas von den etlichen Ouzo-Runden angeschossen auf den Weg in den Rathausbunker. Als ich dort gegen halb12 aufkreuzte waren schon einige Leute auf dem Heim(?)weg und ich trank noch gemütlich eins von meinen leckeren Mädchenbieren, bevor es wohl den Rest des Abends wohl „Astra“ oder „Becks“ oder was weiß ich geben würde… Am Einlass traf ich auch schon das erste bekannte Gesicht, dem ich dann 4€ Eintritt (für noch 1,5 Bands) statt 8€ für das ganze Konzert in die Hand drückte. Ich finde den Preis in Anbetracht der Anzahl der Bands, die ja auch teilweise von weiter weg kommen, völlig in Ordnung. Mein letzter Besuch im Rathausbunker ist schon länger her und das war auch irgendeine Elektroparty… deshalb war ich überrascht, wie hell es dort doch war und erfreut über die Bewegungsfreiheit. Was ich auch ziemlich gut fand war, dass es dort mein Lieblingsgetränk V+Curuba (also doch kein Standardbier) am Tresen zu erwerben gab und die Toiletten ausnahmsweise nicht überschwemmt waren
Mindbender spielte als letzte Band und kam mir auch irgendwie bekannt vor… irgendwann bekam ich heraus, dass die aus Rendsburg kommen und somit habe ich die sicher schon auf dem einen oder anderen Konzert gesehen. Die Selbstbeschreibung ,, 4 Leute - Dampfhammer-Rock“ trifft es ganz gut. Mindbender konnten mich mitreißen und auch die Übergänge zwischen härteren Parts und ruhigeren Phasen waren nicht zu abrupt. An sich hat sich alles recht rund angehört und man konnte schön zu der gut gespielten Musik mit den Füßen wippen und Stampfen und den Kopf schütteln… Sobald sie mal eine längere Pause als 20Sekunden zwischen ihren Liedern machten, forderte das größtenteils begeisterte Publikum (die Mimik einiger Leute lässt aber jegliche Interpretation zu…deswegen „größtenteils“) sofort das „Weitermachen“. Dirk pöbelte irgendwas im typischen Dirkstil und insgesamt herrschte eine angenehme Atmosphäre. Bei der nächsten Gelegenheit Mindbender zu sehen, vielleicht auf einem Festival im Sommer, werde ich sie mir auf jeden Fall wieder ansehen. Nicht meine Lieblingsmusik, aber angenehme Unterhaltung und sehenswert. Im Großen und Ganzen war es ein gelungenes Konzert mit angenehmen Bands (zumindest die zwei, die ich gesehen habe) und freundlichem Rathausbunker-„Personal“. Im Anschluss brabbelte ich die Jungs von One Inch Giant noch mit meinem Pseudo-schwedisch voll und sahnte noch drei Päckchen Snus ab, bevor sie den „Heimweg“ zu Dirk antraten und ich mich mit einem Kumpel auf den Weg zur nächsten Lokalität machte.
Mit Fotos von Lena Confusionaria.
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