12.02.2014 - Babylon Circus, Matteo Capreoli - Pumpe, Kiel

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Da ich zu Hause von Zeit zu Zeit von Törtchen daran erinnert werde, dass ich mir Babylon Circus unbedingt mal live ansehen muss, besuchte ich nun auch mal eines ihrer Konzerte.

Ein Fotograf hat sich genauso wenig gefunden wie ein Mitschreiber.

Ziemlich pünktlich um 20 Uhr begann die Vorband "Matteo Capreoli". Der einzig positive Aspekt war der schon sehr gute Sound. Ansonsten bot die Band Songs aus der Folk/Reggae Richtung mit deutschen Texten. Nach meinem Empfinden waren die Texte sehr einfach und auch eintönig. Leider brachte auch die Musik nicht die nötige Abwechslung. Ob die Wahl der Vorband von vornerein schon falsch war, kann ich nicht beurteilen, da ich die Musik, bekannter Weise, nicht höre.

Nach einer viertelstündigen Umbaupause betrat die Band auf die alle warteten, zu "Never Stop" die Bühne. Schon in diesem Moment war der Sound super: kräftig und klar. Ich meine, dass der Sound in der Pumpe bei keinem Konzert besser war bisher! Der Hauptgrund für meine Ignoranz von Skabands ist der Einsatz der Blechbläser. Dezent eingesetzt kann es gut sein. Oft sind diese Instrumente jedoch viel zu dominant in den Songs oder der Song ist viel zu poppig, dass ich sie nicht mehr hören kann.

Ein paar der an diesem Abend dargebotenen Songs waren auch nichts für mich. Jedoch war das die Minderheit der Songs. Selbst "typische" Songs, die ich auf CD nicht so gut finde, waren deutlich besser, da alle Instrumente ausgeglichen waren und sich ein stimmiges Gesamtkunstwerk ergab.

Es ist erstaunlich, wie gut die Band das Publikum auf seine Seite ziehen kann und so für eine durchgehend perfekte Stimmung sorgt. Während den meisten Besuchern, gemessen an den Reaktionen die Songs vom Album "Dances Of Resistance" und "La Belle Etoile" am meisten genossen, überzeugte mich das Material des aktuellen Albums "Never Stop" am meisten. Schon ein paar Songs auf "La Belle Etoile" gehen in die Richtung dieses Albums und sind bei der Schaffung des sehr positiven Gesamteindrucks hilfreich. Die Band wirkt auf den letzten beiden Alben gereifter und nicht mehr so verspielt wie auf den früheren Werken. Meiner Meinung nach ist dies eine gute Entwicklung.

Die Setlist besteht zum größten Teil aus Songs der letzten Alben. Eine sehr nette Angewohnheit ist das gemeinsame Singen von "Allumeur de meche" mit der Vorband.

Das Phänomen, dass viele Bands live besser sind als auf Tonträgern, tritt ja öfter auf. Nie ist dies jedoch in diesem Ausmaß bei meinem Konzertbesuchen der Fall gewesen. Es ist einfach nicht nachvollziehbar, warum die Aufnahmen eigentlich immer sehr dünn produziert wirken.

Die Erwartungen, die durch Freude und Bekannte geschürt wurden, konnte die Band zwar nicht ganz erfüllen, jedoch kann ich nun nachvollziehen was diese Personen zu ihrer Meinung zu Babylon Circus veranlasst.

Es war ein super Abend, das Preis/Leistungsverhältnis hat auf jeden Fall gestimmt. Babylon Circus sind in ihrem Genre sicher eine der besten Livebands!

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