FLENSPUNK II mit u.a. DARK HANSEN, FROM HARBOUR, ZUNDER, KEVIN PASCAL / 10.04.2015 – Flensburg, Hafermarkt

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Ich steh ja auf die Flensburger Punkszene und finde, dass der viel zu wenig Beachtung geschenkt wird, obwohl sie schon Hammerbands hervorgebracht hat. Geile Idee also, ein Festival nur mit Flensburger Bands zu veranstalten – und dann noch im herrlichen Hafermarkt. Zwei Tage lassen sich da locker füllen. Mit HALLO KWITTEN, DARK HANSEN und FROM HARBOUR sind schon mal drei Namen dabei, die unsere Reisegruppe locken, mit KEVIN PASCAL (schöner Name) und ZUNDER gibt’s gleich zwei Bühnenpremieren.


Die Hütte ist schon gut gefüllt, die Stimmung astrein, als wir eintrudeln. PANTY MELTDOWN AFTERMATH sind zwar ganz nett zum Einstieg, können aber noch nicht so richtig gegen die Begrüßungsrituale anspielen. Es handelt sich um zwei Kollegen in Anzügen, die auf Hockern sitzend zocken. Die Aufteilung: Bass + Gesang sowie Gitarre + Gesang + Bassdrum. Die Mucke: Irgendwas zwischen Blues und asozialem Punk mit rauer Stimme.


Einige Cocktails (wir probieren aus journalistisch-investigativen Gründen alle durch, sind uns aber nicht sicher, ob wir immer denselben erwischen, weil wir uns die Namen nicht merken können) und Biere später folgt ‘ne fette Überraschung: KEVIN PASCAL (geiler Name, hatte ich das bereits erwähnt?)! Richtig herrlich rotziger Hardcore/Punk, der den gesamten Auftritt über nach vorne treibt und zum Mitgrölen geeignete Refrains bietet. Natürlich befinden sich einige Hackfressen in der Band, die man schon von woanders her kennt. Ich verrat euch jetzt nur Knott an der Gitarre (MR. BURNS), den Rest müsst ihr selbst herausfinden. Die guck ich mir nochmal an!


Von ZUNDER kommt demnächst bereits die erste 7“. Und auch hier Bekannte im Line-Up, na klar. Zum Beispiel Roman und Dominik an den Gitarren und Sascha am Gesang. Klingt irgendwie nach PESTFEST? Man kann ZUNDER wohl durchaus als ‘ne Art Nachfolgeband sehen, zumal Sängerin Inga auch die letzten PESTFEST-Auftritte bestritten hat (ich hab PF immer nur mit Cec gesehen). Egal, jedenfalls gibt es auch hier Wechselgesang, der ziemlich wütend klingt (ich versteh irgendwie ständig „Zerstöruuuung“ und wahrscheinlich hamse genau davon gesungen). Und wie bei PestFest kesselt das Ganze ordentlich. Etwas mehr Abwechslung könnte der Band gut tun, aber vielleicht hab ich nur schon wieder denselben Cocktail erwischt und leide unter Synästhesie.


FROM HARBOUR gefallen mir heute deutlich besser als vor ca. einem Monat in der T-Stube. Kann an der Stimmung liegen, die mittlerweile natürlich ordentlich aufgeheizt ist. Jedenfalls ballert ihre Crust-/Screamo-Mische meinem Eindruck nach vehementer und auch der Gesang kommt verzweifelter als noilich. Immer wieder wird das Tempo rausgenommen und es kommen ruhige Gitarren und diese Liebeskranker-Typ-steht-einsam-auffem-Gletscher-Gesänge zum Einsatz. Die Gitarren flirren auch erbaulich, da wird ganz geiler Kram gezockt.


Den „Schlüssel“ von DARK HANSEN hab ich mir mittlerweile häufiger in der Birne herumdrehen lassen (übrigens ist die Platte nahezu ausverkauft – schlagt also schnell zu!) und live hab die ich ebenfalls mehrfach gesehen. Heute knattern die Nasen ihr bisher bestes Konzert herunter – im Rahmen meiner persönlichen DH-Live-Biografie natürlich. Es walzt einfach derart unwiderstehlich und mit Nachdruck, sodass du mindestens mitwippen musst. Bemerkenswert find ich dabei, dass DARK HANSEN aber nicht etwa einfach nur brutal klingen, sondern eine düstere Atmosphäre in ihren Songs erzeugen, die perfekt zu den Texten (checkt „Falsch in grau“) passt.


Eigentlich wollen wir ja noch HELLO KWITTEN sehen, aber aus Gründen verlassen wir dieses höchst erbauliche Fest doch schon etwas früher. Der Abend ist zwar nicht mehr ganz so jung, die Nacht aber noch lang.

Kommentare   

#1 Guest 2015-09-24 09:09
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