THE MOVEMENT, MONOKLUB / 01.10.2015 – Kiel, Schaubude

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Je länger THE MOVEMENT existieren, auf ein desto niedrigeres Level schrumpft offenbar das Durchschnittsalter der Band. Auch auf dieser Tour präsentiert Mr. Scherfig ein neues Line-Up. Beim letzten Mal war ja bereits der junge Bassist namens Sebastian Page am Start, jetzt ist ein noch jüngerer Schlagzeuger ganz neu in der Band. Besetzungswechsel sind ja häufig eher schlecht für ‘ne Band. Manche trauern noch dem ersten MOVEMENT-Schlagzeuger hinterher, der damals während des Gigs durch die Meierei gerannt ist und alles betrommelt hat. Und auch der lütte Glatzkopf am Bass bleibt unvergessen. Aber verdammt, diese neue Inkarnation der Band ist der Hammer und es gibt heute einen Auftritt, bei dem die symbolischen Funken sprühen!


Ganz nach vorne drängeln und tanzen – dazu gibt’s für mich bei MOVEMENT-Gigs keine Alternative. Es gibt geliebte Knaller von allen drei Alben vor die Glocke. Und zwar in einem derart rasanten Tempo, dass man sich mal ‘ne Livescheibe der Dänen wünscht. Wuhu, was der Drummer abzieht, ist völlig mitreißend. Voller Power und mit ganz viel lässigem Swing und Groove kesselt der Typ echt alles weg. Ich hab eingangs das Alter erwähnt – mir wär das natürlich scheißegal, wenn der Kollege (Philip heißt er) 80 oder so wäre, solange er genauso gut zockte. Aber beeindruckend ist das schon, dass jemand derart früh bereits so viel Talent besitzt. Jedenfalls spielt die Band auf diesem ersten Tag der Tour hervorragend zusammen. Zwischen den Songs gibt es wie gewohnt Samples aus revolutionären Reden, der Scherfig per Smartphone abspielt. Und ansonsten immer mal ein „Prost“ oder „Skol“, worauf ihnen sogar aus dem Publikum Whiskey spendiert wird. Durch „Control Your Temper“ (der Song, bei dem stimmungstechnisch alle Dämme reißen), „We Got Marx“, „Truth Is…“ oder „Loosing You“ haben sie sich das aber auch verdient. Ob man nun eher die Modpunk- oder die Ska-Einflüsse stärker betont, immer werden die Tanzschuhe aktiviert und für manche der rasanten Gitarrenlicks, donnernden Drumrolls oder leichtfüßigen Basslinien gibt es sogar Szenenapplaus.


Davor gab es übrigens eine Hamburger Band namens MONOKLUB, die mit lahmendem Humor und recht langweiligen Beat-/Mod-Klängen nicht so recht zu begeistern wusste.


Aber im Anschluss geht es noch schön ins Subrosa, wo Hinnerk heute nicht nur Platten auflegt, sondern eine weitere Folge seiner „Zersteigern & Verstören“-Reihe zelebriert. Man kann auf angespielte 7“s bieten – falls das keine_r tut, schnappt sich der bärtige Delfin das Teil und zerbricht es vor aller Augen in Stücke. Herrlich. Ein toller Start in dieses Mega-Wochenende, welches noch mit BLACK BANG BOMB im Hochbunker, dem FIRE AND FLAMES-Fest und einem REFUGEES WELCOME-Konzi in der Hansastraße 48 aufwartet. No sleep at all!

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