CHAOS CONTROL, KOMMANDO KANT / 19.08.2016 – Kiel, Schaubude

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Zwar gingen Fotos von CHAOS CONTROL im Proberaum durch die sozialen Netzwerke, brausebirnigerweise rafffte ich die Verbindung mit Moes Geburtstag aber erst wenige Tage vor diesem Termin, dachte kurz vorher somit noch, dass ich auf ‘ne reine Party ginge. Aber Legenden sterben nie und eine Feier plus Konzi ist unbestritten noch besser. Ein Geschenk für Moe war indes gar nicht so fix zu finden. Bierwurst schien uns eine kompatible Geschichte. Gab’s aber nicht, da kauften wir halt Bier und Wurst.

Die erste Band handele ich mal mit wenigen Worten ab. KOMMANDO KANT bieten genügend Angriffsfläche für fiese Sprüche. Aber das wäre billig. So schüchtern wirkt die Band noch auf der Bühne, dass ich mich schlecht fühlen würde. Ich belasse es dabei, dass diese Art Befindlichkeitsrock schlicht nicht meine Baustelle ist. Sollten die Boys in ein paar Jahren zu zähnefletschenden Nietenbestien adolesziert sein, sprechen wir uns gern wieder.


CHAOS CONTROL! Da ist die Bude natürlich voll mit bekannten Gesichtern und Erinnerungen an vergangene Auftritte der Band werden ausgetauscht. Unvergessen z.B. der Gig auffem fahrenden LKW während des M-Moves. Manche stehen natürlich auf die klassische Phase der Kieler Umland-Punker, andere schwören auf das letzte Line-Up und dann gibt es IMMER den verkrusteten Kreis der „das erste Demo war noch cool!“-Fraktion (in diesem Fall handelt es sich dann um eine Proberaumaufnahme der KUMPELZ). Würden CHAOS CONTROL diese verschiedenen Lager zufrieden stellen können oder gibbet hier gleich Ärger? Yeah, nein, denn tatsächlich startete man mit Moe, Casi, JoyBoy und Bocky, holte aber später auch Achim und Daniel für verschiedene Konstellationen (Moe: „Nun kommt das klassische Set“) auf die Bühne. Achim hat sich natürlich optisch null verändert, aber Daniel, den hätte ich nicht wiedererkannt, der sieht gar nicht mehr aus wie Harry Potter, sondern wie ein intelligenter Radfahrer oder so. Ich merke erstaunt, dass ich einen Großteil der Texte mitschmettern könnte und CHAOS CONTROL-Tonträger bei mir offenbar häufiger ihre Runden drehen als die meisten anderen lokalen Scheiben. Grinsende Gesichter, Pogo, verschütteter Schnaps gehen bereits bei „Urban Deconstruction“ oder „Deathblow“ von der „Bauernpunk“-CD/Kase (oder hieß die „Bauernpack“…?), richtig rempelig wird es dann bei „Hangover“, „Police Brutality“ (Casi: „Der nächste Song ist geil!“), „Just A Tool“ (yeah!) oder „Neighbourhood Girl“. Bei letzterem Stück offenbart uns Moe die Entstehungsgeschichte: Seine damalige Freundin habe ihm ein Liebeslied abverlangt, jedoch gleichzeitig nicht gewollt, dass ihr Name fällt, weswegen ein Pseudonym erdacht werden musste. (Casi: „Bizarre Ansage!“) Dem Kant-Kommando wird passenderweise die „Katze“ gewidmet und in bester Rachutmanier die Zeilen „die Katze sitzt am Fenster / Doch der Hund hat schon gebellt / Die Stunden fließen langsam über deinen Horizont / Wie viele? Hast du sie gezählt?“ intoniert… Insgesamt ein gigantischer Spaß und ich freue mich, dass CHAOS CONTROL den Bock und die Möglichkeit hatten, auf diese zwanglose Art nochmal einen Auftritt nachzulegen.


Danach legen JoyBoy & Casi auf und die Tanzschuhe glühen, wenn man nicht gerade im Raucherraum abhängt. 30 Jahre Reinheitsgebot, 500 Jahre Moe! UP THE IRONS, HOCH DIE TASSEN, OI OI OI!

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