MOUNT ATLAS, MASS RIFT / 01.04.2023 - Hamburg, Bar 227

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Es gibt Leute, die haben im Allgemeinen schon ordentlich zu tun. Und es gibt Leute, die machen trotzdem immer noch ein bisschen mehr. Jedoch in diesem Fall von "ein bisschen" zu reden/zu schreiben, ist "ein bisschen" untertrieben. Der gute Christian Kind betreibt nicht nur seine formidable PLATTENKISTE in Hamburg und unterhält mit Kumpel, Freund und Compagnion Lars Rempe den CAUSE OF DEAF – Podcast; nein, nun bringen Christian und Lars auch noch Platten raus. Sach' ma'? Geht's noch!? Eindeutige Antwort: JA!!!

 

MOUNT ATLAS

 

 

Und wie das geht, zeigt sich am Abend des 1. April 2023 an dem die Veröffentlichung der aller, aller ersten CD (Vinyl kommt auch noch!) dieses neuen Labels zelebriert wird. Wir DREMU-tanten befinden uns in der Altonaer BAR 227, die aus allen Nähten platzt und der Merchstand (dem speziellen Anlass entsprechend gibts sogar Weizengläser mit eingraviertem Bandnamen) fast aus den hinteren Fenstern auf die Straße gedrückt wird. Ausverkaufte Hütte für MOUNT ATLAS und MASS RIFT also. Volle Bühne ebenso – Technik und Musiker müssen wirklich eng zusammenrücken bzw. in die Ecke gestellt werden, damit alle und alles auf die Bretter passen.

 

MASS RIFTMASS RIFT

 

Gleich zu Beginn stellt sich mir die Frage, warum MASS RIFT nicht eigentlich MASS RIFF heißen? Denn, was die Jungs hier massiv vom Stapel lassen, lässt mich nur noch staunen. Als die Band noch ganz neu war spielten sie im Hamburger Club Grüner Jäger und in Kiels Alter Meierei. 2019 war das. DREMU war vor Ort (nachlesen gerne hier und dort). Jetzt, 2023, ist die Band kaum wiederzuerkennen – musikalisch hat sich jede Menge getan und der MASS RIFT – sche Sound drückt, schwitzt und atmet mit Vehemenz und Ungestüm. 2019 noch zurückhaltend schüchtern; heute Abend beste Abfahrt! Fetteste Riffs, toller Gesang, treibendes Drumming – ist das noch Stoner Rock? Tja, eigentlich auch egal, wenn's so knallt wie hier. Macht Laune und Bock auf Wiederholung! MASS RIFT – merken!

 

MOUNT ATLASMOUNT ATLAS

 

Liegt's am heißen Sound des Openers? Oder an der überhitzten Bar 227? Man schwitzt im Stehen und die Kehle krächzt dürstend nach flüssiger Kühlung. Dabei haben wir noch nicht mal angefangen den MOUNT ATLAS emporzusteigen ... Doch nachdem sich die Band auf der kleinen Bühne ordentlich sortiert hat (der Tastenmann muss dafür neben die Bühne ...), steht der Release – Party nichts mehr im Wege. Mit "Down to Earth" und seinem AC-DC – mäßigen Gitarrenlick starten die Oldenburger in eine verrockte Nacht. Die Stimmungskurve ist von Anfang an hoch und wird mit jedem Song, mit jeder Ansage und jedem Bier noch höher. Is' ja auch kein Wunder: Nicht nur mit der allerneusten Platte "Poseidon" haben die Jungs ihre ureigene Nische gefunden. Auch schon mit den Vorgängerscheiben, wie z. Bsp. "Mistress", wuchtet sich ihr Hardrock nachhaltig ins Rock'n'Roll – Gedächtnis. Wer es schafft, Uriah Heep oder Deep Purple ne amtliche Frischzellenkur zu verpassen – mitunter auch mit rabiaten Doppelbassattacken, Stoner Anleihen oder verschlepptem Doom – der muss schon so'n büsch'n wat auf'm Kasten haben. Und dass die Songs vor allem auf der Bühne ihren vollen Reiz entfalten, spricht natürlich für die Musiker. Allein das Titelstück der neuen CD, "Poseidon", dessen melodiöses Gitarrenriff gleich nen Ohrwurm auslöst und dir die, zwar nur kurz getretene Doublebass nen ordentlichen Tritt verpasst, zeugt von der Qualität des Songwritings. Immer wieder hervorzuheben ist Tastenmann Christoph: Sein Instrument ist ein wichtiger Faktor für den Bandsound. Seien es dröhnende Hammomd–Attacken oder auch mal spacige Töne, die an die Holländer Ayreon erinnern, diese Klänge sind vertraut, weil man sie eben von anderer Musik her kennt, verleihen MOUNT ATLAS DEN gewissen Wiedererkenungswert. Und hören sich zudem auch noch fantastisch an. Macht wirklich Spaß und Freude die Band agieren zu sehen und die Songs in sonem coolen Club zu erleben! Ganz besonders wohl dem Grüppchen vor der Bühne (Oldenburger?), die es ordentlich krachen lassen; Rübe schütteln, abtanzen und diverse Kurze – hier is' Rock'n'Roll und Remmi Demmi angesacht! Aber die Liebe kommt auch nicht zu kurz. Mit "Gimme some lovin'" wird noch originell gecovert, bevor "The Hunter" das Konzert beendet. Was dem Publikum aber mal so gar nicht schmeckt. Allerdings sind MOUNT ATLAS vom "bergsteigen" ganz schön kaputt, sodass leider keine geforderte Zugabe mehr folgt.

 

MOUNT ATLASMOUNT ATLAS

 

Aber der Abend ist noch nicht vorbei, denn DJ Silent Bob (stimmt übrigens nicht: der is' überhaupt nicht still!) bedient im Nachgang noch eifrigst die Plattenteller. Rockt!

 

MOUNT ATLAS

 

Gelungener Abend, geile, neue Platte, prima Konzert, tolle Band(s) – wat willste mehr (naja, vielleicht noch ne Bahn nach Kiel kriegen ...).

 

Torsten

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