CRYPTA, NAKKEKNAEKKER, PLAGUEMACE / 03.04.2024 – Hamburg, Logo

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Zog bereits der Februar konzerttechnisch ordentlich an, muss man spätestens jetzt im April von einer regelrechten Konzertflut sprechen. Im Prinzip könnte man täglich etwas Interessantes sehen, wenn man von Kiel aus 100 km Anfahrt in Kauf nimmt. Da müssen also Abstriche gemacht werden, auf einige Sachen verzichte ich. Aber CRYPTA müssen sein, denn beide Scheiben („Echoes Of The Soul“ von 2021 sowie „Shades Of Sorrow“ von 2023) bieten superben Death Metal. Und live konnte man die Brasilianerinnen noch nicht oft sehen, ich zumindest erst einmal 2022. Also hin da, zumal mit PLAGUEMACE und NAKKEKNAEKKER noch zwei dänische Abrisskommandos auf dem Billing stehen!

 

CRYPTA

Bilder von Rüdiger Naffin und MJ.

 

 

PLAGUEMACEPLAGUEMACE

 

PLAGUEMACE werden vom bereits sehr gut gefüllten Logo (ist es später ausverkauft? Fühlt sich jedenfalls so an…) enthusiastisch empfangen. Die Dänen sind halt vielen noch von ihrem Supportgig für LEFT TO DIE vor ziemlich genau einem Jahr gut im Gedächtnis geblieben. Der groovige Old School Death Metal ballert ohne Umwege direkt in den Restverstand. Ich finde es bemerkenswert, wie ruppig und gleichzeitig eingängig PLAGUEMACE vorgehen. Da weißt du manchmal nicht, ob du bangen oder Phantasietexte mitgrölen möchtest. Tipp: Einfach beides. Sänger Andreas Truelsen ist ein Maniac, dem der positive Wahnsinn aus den Augen blitzt. Er stapft und springt auf der Bühne herum, ständig fallen ihm neue Albernheiten und Quatsch-Moves ein. Ob er bei der Ansage „The next song is about drinking old water. Feeling not well afterwards. Getting sick for a week.” aus eigener Erfahrung spricht? Leider hat die Band nicht viel Spielzeit bekommen und nach 30 Minuten oder so muss schon Schluss sein. Reicht aber dafür aus, dass Musiker und Publikum nassgeschwitzt sind. Sensationelle Combo, will ich wieder sehen!

 

PLAGUEMACE

 

 

NAKKEKNAEKKERNAKKEKNAEKKER

 

Es folgen NAKKEKNAEKKER, auf die ich im „Metal in Dänemark“-Special des ROCK HARD aufmerksam geworden bin. Ist der Name nicht herrlich? Auf Dänisch klingt irgendwie alles süß. Die Mucke verdient allerdings ganz andere Adjektive. Death Metal mit Hardcore-Einflüssen wird geboten, mal knüppelt es im Circle-Pit-Galopp, dann zwingen Kopfnicker-Grooves zum Bangen. Der Sänger überzeugt durch aggressive Shouts und Growls, peitscht den Mob selbstbewusst zu mehr Bewegung auf. Einige steigen voll darauf ein, sodass es vor der Bühne wiederholt ordentlich zur Sache geht. Das ist durchaus bemerkenswert, hat die erst seit 2020 bestehende Formation doch noch keinen Release draußen (bis auf zwei digital veröffentlichte Demos, wenn man das zählen will). Dennoch spielen sie hier an zweiter Stelle und mischen den Laden auf. Ich bin mir sicher, dass man von NAKKEKNAEKKER noch etwas hören wird!

 

CRYPTACRYPTA 

 

Bei CRYPTA dampft das Logo vom ersten Ton an. Anfänglich sind die Gitarren noch zu leise im Mix, was sicher aber schnell bessert. Ab dem zweiten, dritten Stück kann der Sound als mächtig bezeichnet werden und alle Facetten der Band kommen zur Geltung. Die durchweg überzeugenden und immer wieder thrashigen Riffs steuern viel zur Dynamik ihres Songwritings bei. Essentiell natürlich auch der diabolische Gesang Fernanda Liras (b, v), die dazu noch eine fesselnde Bühnenpräsenz besitzt und mich in Mimik und Gestik manchmal an den jungen Cronos erinnert. Ebenfalls bereits bei NERVOSA an Fernandas Seite war die Schlagzeugerin Luana Dametto, die auch heute wieder durch ihr präzises und durchdachtes Spiel begeistert. Die beiden Gitarristinnen Tainá Bergamaschi und Jéssica di Falchi haben das Extrem Metal Shredding offenbar von der Pike an aufgesogen, ich fühle mich unter anderem an DEATH, VADER, MASSACRE oder auch KRISIUN erinnert, was diesen Bereich angeht. Der Fokus der Setlist liegt vom Schwerpunkt her auf der aktuellen Platte, von der locker zehn Songs gespielt werden. Highlights hervorzuheben fällt mir nicht leicht, aber „Poisonous Apathy“, „Lift The Blindfold“, „Agents Of Chaos“ und „Lord Of Ruins“ ziehen mich besonders stark in ihren Bann. Die Leute gehen den gesamten Auftritt über voll mit, so dass CRYPTA schließlich mit strahlenden Gesichtern von der Bühne gehen. 

 

Das saß! Next stop: MIDNIGHT, CYCLONE und HIGH COMMAND…

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