Like2
Dislike0
- Details
-
Kategorie: Berichte aus dem Pit
-
Veröffentlicht: Montag, 10. November 2025 17:47
-
Geschrieben von Philipp Wolter
-
Zugriffe: 346
Noch kann man CASTLE RAT wohl zum Underground zählen, obwohl sie bereits diverse Titelstorys in größeren Mags bekommen haben. Soweit ich weiß, haben sie aber bisher nahezu alle Bandaktivitäten im D.I.Y.-Modus durchgezogen. Keine Kompromisse, so lautet offenbar das Motto von Riley Pinkerton, der Bandchefin, Sängerin und Gitarristin. Laut ROCK HARD-Interview (Ausgabe Nr. 450) habe Pinkerton bei dem Anblick einer Fantasy-Zeichnung Frank Frazettas die Inspiration für das Bandimage gehabt: „Er war eine riesige Inspiration für mich, besonders seine Darstellung von starken, kraftvollen Frauen. Es gibt ein Bild von ihm, auf dem ein sehr muskulöser Kerl von einem Tyrannosaurus angegriffen und von einer Frau zur Seite gestoßen wird, obwohl sie nur einen winzigen Dolch hat. Es ist, als wollte sie sagen: ‚Keine Sorge, ich regle das schon.‘ Das finde ich unglaublich inspirierend. Persönlich habe ich definitiv mit Körperbildproblemen gekämpft, vor allem als ich noch in der Folk- und Singer/Songwriter-Szene unterwegs war. Dort gab es für mich dieses Idealbild, dünn und zart zu sein – also das genaue Gegenteil von Stärke. Das hat mich körperlich und psychisch stark belastet. Frazettas Kunst hat mir geholfen, mein natürliches Körperbild anzunehmen, statt mich jahrelang dagegen zu wehren.“
Spannend finde ich in diesem Zusammenhang auch die zweite Ebene hinter den Fantasycovern und -kostümen: „CASTLE RAT sollen eine Welt darstellen, die für das Hier und Jetzt steht. Ich möchte bei jeder Show ein Universum schaffen, das zu betreten die Leute eingeladen sind. Es geht darum, einen Raum für all jene zu schaffen, die sich jemals irgendwo nicht zugehörig gefühlt haben, um ihnen einen Platz zu bieten, wo sie dazugehören; um wirklich herauszufinden, wie wunderbar Fantasy sein kann, und sich in diesem Moment zu verlieren.“ (Quelle siehe oben.)

Bilder von MJ.
Like6
Dislike0
- Details
-
Kategorie: Berichte aus dem Pit
-
Veröffentlicht: Donnerstag, 06. November 2025 21:20
-
Geschrieben von Philipp Wolter
-
Zugriffe: 281
Wie entdeckt ihr neue Musik? Was bei mir noch nie funktioniert hat, ist das kurze Anchecken, also weder früher im Plattenladen noch heutzutage via Internet. Es gibt zwei andere Wege, die sich für mich als optimal erwiesen haben: Plattenkritiken und Treffen mit Bekannten zum gemeinsamen Vorstellen neuer Tonträger. Okay, die letztere Methode kann natürlich auch digital funktionieren, also wenn Leute, deren Geschmack sich mit meinem überschneidet, etwas Interessantes posten. Aber am besten ist es doch, sich mit ein paar Leuten zu treffen, dabei diverse Getränke zu genießen, vielleicht wat zu kochen und jede:r legt dann halt mal eine Scheibe auf. Ich treffe mich seit Jahren mit zwei Kreisen von Leuten, wo das so zelebriert wird. Irgendwann lief mal eine LP von DAEVAR und der betreffende Kumpel hatte vom Konzert auch einen Patch mitgebracht. Dieser Backpatch mit Logo und Regenbogen plus dem Spruch „SOMETIMES DOOM SOMETIMES GRUNGE FOREVER ANTIFASCIST“ ist es, der uns heute zum Konzertbesuch animiert! Zugegebenermaßen hatten wir den Namen DAEVAR nämlich nicht mehr im Kopf, aber als wir heute – am Tag des Konzertes – auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht werden, fällt uns der Patch wieder ein. MJ bastelt nämlich gerade an einer Kutte, auf der ausschließlich Bands mit weiblicher Beteiligung sein sollen und wenn man schon so einen Hammerpatch wie den von DAEVAR liegen hat, will man natürlich auch die Band live sehen! Also sofortige Planänderung und ab zur Bude!

Bilder von MJ.